Tagebuch
24 August 2025
Halifax ist cool
30.08.25 22:45 Abgelegt in: An-/Abreise | Nova Scotia

Gabi an der Waterfront, Halifax, NS
Die Nacht war ok, wir haben Zeit. Gegen 08:30 Uhr sitzen wir beim Frühstück. Lecker Milchkaffe, viel Saft, Rührei, ein kleines Brötchen, Joghurt. Sehr gut! Ich checke auch noch kurz online bei Alamo ein, unserem Mietwagenverleiher. Das sollte dann die Wartezeit heute Abend erleichtern, da die Daten unserer Führerscheine etc. nun schon hinterlegt sind.
Dann machen wir einen Streifzug durch die nähere Umgebung, Schritte sammeln. Direkt nebenan ist der Park, der dem Hotel den Namen gibt. Ein Schild informiert, dass es sich hier um einen „Naturbelassenen Park“ handelt. Übersetzt: niemand mäht den Rasen oder kümmert sich. Ist aber gut. Wir checken den Weg zur S-Bahn jenseits des Parks und bewegen uns 40 Minuten.
Zurück im Hotel schauen wir noch ein, wie ich finde, tolles You-Tube-Video über Grundlagen der Fotografie, wie meist auf Englisch. Derartige Videos auch zu Spezialthemen habe ich sehr viele geschaut in den letzten Wochen. Grund: ich habe wieder richtig Lust zu fotografieren. Im Juni habe ich mich nach reiflicher Überlegung von fast meiner gesamten Nikon-Ausrüstung getrennt. 2 alte DSLR-Bodys und 8 (!) Objektive in Zahlung gegeben - „all in“. Dafür dann eine neue Nikon-Systemkamera mit drei super Objektiven erworben. Und deren Praxistest steht nun in den nächsten 3 Wochen bevor. Ich freu mich! Fotografie wird sicher einer meiner absoluten Schwerpunkte werden, um abzuschalten im Urlaub.
Die anderen Schwerpunkte werden wie immer Land und Leute sowie viel gemeinsame Zeit mit Gabi sein. Das maritime „Atlantic Canada“ ist uns noch völlig fremd. Waren wir 2023 im äußersten Westen (sehr empfehlenswert - da möchte ich gerne nochmal hin!) erkunden wir nun den äußersten Osten. Auch dazu haben wir zuletzt viele YouTube-Videos geschaut, um unser Programm vorzubereiten. Aber auch ein „echter“ Reiseführer wurde zu Rate gezogen, um den Ablauf auf vielen Seiten zu skizzieren. Schaut mal unter „Route“ - da sind einige Infos dazu. Alles basiert wieder auf einem Reisevorschlag von Canusa.
Check out im Hotel ist spätestens um 12:00 Uhr; der Weg zum S-Bahnhof durch den Park dauert 5 Minuten, die Fahrt mit der S-Bahn nur 2. Schwupps - sind wir wieder am Airport. Schnell sind die Koffer aufgegeben, längerer Fußmarsch durch einen offensichtlich niegelnagelneuen Flughafenteil, Sicherheitskontrolle (man muss jetzt keine elektronischen Geräte mehr auspacken - super schnell) und schon sitze ich hier.
Naja, saß ich hier, muss es wohl besser heißen. Da kommt eine Dame und scheucht die ganze Truppe auf: der Wartebereich ist zu räumen, lange, sehr lange Schlange bilden und dann alle wieder rein, aber einzeln: Dokumentencheck. So kriegen wir die Zeit auch rum.
Nun heißt es warten; Boarding ist um 15:00 Uhr, Abflug 15:40 Uhr, Ankunft Halifax 18:00 Uhr (+5 Std.). Ja: die Flugzeit beträgt hin nur 7:20 Std., zurück sogar nur 6,5 Std. Ist halt der äußerste Osten - ganz nah an Europa. Ich melde mich von dort wieder.
Der Flug startet um 50 Minuten verspätet, aber der Pilot hat viel Zeit unterwegs wieder gut gemacht. Erstaunlich viel wir Beinfreiheit in der Discovery Airlines (operated by Lufthansa) haben wir. Sehr schön!! Aber mit dem Entertainment-Programm ist es nicht so einfach. Ich werde zu alt für diese komischen Filme. Ich schaue „Das Beste kommt zum Schluss“ mit Jack Nicholson und Morgan Freeman - allein wegen der klasse Schauspieler sehenswert, wenn auch melodramatisch. Und „Anytime“ - eine atemberaubende Reportage um junge Mountainbikefahrer/innen. Ich weiß nicht, ob mich die halsbrecherischen, unfassbaren Abfahrten mehr geflasht haben oder die Aufnahmen der Videografen. Sehr sehenswert! Zwischendurch essen, trinken, schlafen wir.
Nach 7 Stunden sind wir in Halifax und dank meiner per App vorausgefüllten Einreiseformalitäten flutschen wir durch die Kontrolle wie ein Zäpfchen. Am Band heißt es dann aber wieder: warten auf die Koffer - dafür geht es bei Alamo wieder schnell. Dennoch ist es 20:00 Uhr, als wir mit unserem sehr schönen Ford Escape über die Autobahn Richtung Halifax rollen. Nach 30 Minuten sind wir im Hotel. Alles prima - die Stadt kommt gar nicht so als Großstadt daher, wir fühlen uns gleich sauwohl. Auch hier ist alles sehr ruhig und entspannt - sehr cool!
Also starten wir auch noch einmal kurz bergab zur Waterfront. Lifemusik, ein Canada-Willkommenszeichen und viele mega entspannte junge Leute. Da sich direkt neben unserem Hotel auch einige Breweries befinden, kehren wir am Ende dort ein. Axtwerfen auf mehreren Ebenen wird hier geboten - ich genieße ein Garrison Irish Red und ein Good Robot Creature Hazy IPA, Gabi ein „Lake City Crisp Cider Apple“, frisch vom Fass. Urlaub!!
Jetzt ist es 22:40 Uhr; die Sachen für morgen sind vorbereitet, so einiges muss aus den Koffern ins Auto transferiert werden. Zu Hause ist es bereits 03:40 Uhr morgens. Ich schreibe das jetzt noch fertig und lade das Tagebuch hoch. Dann mache ich die Augen zu, denn morgen sind wir bestimmt früh wach. Das ist gut so - wir wollen vor den ganzen Bussen an Peggy’s Cove sein!
Tagesetappe: 5.409 Kilometer geflogen, 33 Kilometer gefahren
Übernachtung: Hampton Inn & Suites by Hilton Halifax Downtown, 1960 Brunswick Street, Halifax, NS