Tagebuch




Newfoundland extreme

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Jürgen auf dem Lower Head Lighthouse Trail, Twillingate, NL

Wir haben gut geschlafen und das Aufwachen begann heute auch nicht wie gestern bereits um 06:00 Uhr. Da klingelte nämlich der Wecker auf Gabis Nachttisch. Den hatten wohl Vorbewohner nicht entschärft. Sie haut ihn aus und 10 Minuten später meldete der sich wieder. Stecker raus. Dann 06:30 Uhr (11:00 Uhr in Deutschland); mein iPhone schreit - Nina-App, Sirenenprobealarm; klar der ist heute und mit Zeitverschiebung passt das. Also wenn es jemanden interessiert: die Sirene für die Hosentasche funktioniert in Neufundland. Heute erwachen wir ganz entspannt und lauschen dem Regen, der bereits die ganze Nacht an das Fenster klopft.

Da wir eine weite Fahrt vor uns haben packen wir zusammen, holen noch einen Kaffee und etwas Obst aus der Coffee-Bar (der Service des Hauses ist wirklich sehr, sehr gut) und fahren los. 08:15 Uhr, aktuell regnet es nur wenig, aber auf den Straßen steht zum Teil viel Wasser. Da heißt es vorsichtig zu fahren. Die Fahrt wird unterbrochen durch Tanken und Sandwiches kaufen in Deer Lake, einem Besuch im Visitor Center mit „Washroom“ vor der „Road to the Isles“ und einem kleinen Obsteinkauf im „Lewisporte Foodland“ und endet um 14:00 Uhr in Twillingate - es hat die ganze Zeit mehr oder weniger geregnet.

Vom Gros Morne National Park ging es dabei über den Viking Trail zunächst zurück bis in die kleine Ortschaft Deer Lake. Dort knüpften wir wieder an den Trans-Canada-Highway #1 an, der uns durch die Zentralregion Neufundlands in Richtung Osten führte. Dabei nimmt die Straße große Umwege, da immer wieder Seen und große Meeresbuchten umfahren werden müssen. Dieses Gebiet ist geprägt von Misch- und Nadelwald, Seen und völliger Abgeschiedenheit. Gabi fragt sich unterwegs, ob hier auch Leute leben? Und was die dann arbeiten? Oder als was sie arbeiten würde, wenn sie hier leben würde? Oder wo die Kinder zur Schule gehen? Oder was ist, wenn die hier einen Herzinfarkt kriegen. Wahrscheinlich gibt es hier keinen Grund, einen Herzinfarkt zu bekommen - hier ist die Welt ruhig, friedlich und die Uhren ticken anders als bei uns.

An der Notre Dame Junction verlassen wir den Trans-Canada-Highway und wechseln auf die #340, die „Road to the Isles“ (da die Straße mehrere Inseln über Brücken und Dämme miteinander verbindet), die uns durch eine eindrucksvolle und verwinkelte Küstenlandschaft zu den Twillingate Islands, einem der touristischen Höhepunkte Neufundlands führte.

Twillingate wird auch als die „Iceberg Capital of the World“ bezeichnet und dieser Titel ist berechtigt, denn die kleine Stadt Twillingate ist hier der Ausgangspunkt, um Eisberge zu sehen. Bis zum Mittsommer hat man in der Regel die beste Sicht auf die majestätischen Boten der Kälte, die vom Labrador Strom von den großen Gletschern im hohen Norden bis vor die Küste Neufundlands getrieben werden.

Wir checken im Anchor Inn ein. Hier gibt es auch ein beliebtes Restaurant und einen Pub, in dem ab 20:30 Uhr Live-Musik geboten wird. Für beides sollte man reservieren. Wir studieren die Speisenkarten - beide sehen super aus. Also dann der Pub, allein schon wegen der Live-Musik. Wir reservieren für 19:00 Uhr und fahren ein paar Meter weiter bergan, wo sich das Nebenhaus mit unserem Zimmer befindet. Alles die Treppe hoch wuchten, einrichten und feststellen: es gibt doch Wifi hier. Vater schreibt, dass es die deutsche Basketballmannschaft gegen Finnland ins Finale der EM geschafft hat. Herzlichen Glückwunsch!

Ich schreibe schon Tagebuch bis hierher, dann ruhen wir etwas aus. Später soll der Regen vielleicht etwas nachlassen. Dann möchten wir unbedingt noch eine Runde laufen und ein paar Bilder machen. Das kam heute noch viel zu kurz.

Am Long Point im Norden der Stadt beim Twillingate Lighthouse, das auch eine Aussichtsplattform hat, bietet sich nämlich auch ohne Eisberge ein grandioses Panorama. Auf dem Weg dorthin gibt es diverse Möglichkeiten, sich die Beine zu vertreten.

An der Küste (French Head) gibt es tolle Felsformationen mit klangvollen Namen wie Bears Head, Cobra Snake und Figure of Indian. Eine sehr schöne Wanderung (Lighthouse/Lower Head Trail) läuft vom Leuchtturm am Long Point auf hohen Klippen südwärts und parallel zum zerklüfteten Ufer durch den Sea Breeze Park.

Als wir mit dem Auto auf dem Parkplatz vor dem Leuchtturm halten, schüttelt es den Escord mächtig durch. Was ist das? Jacke an, Regenjacke drüber, Bergstiefel haben wir schon an - raus. Gar nicht so einfach, die Türen aufzukriegen; hier pfeift ein unglaublicher Wind und deshalb ist wohl auch niemand anderes hier. Regen ist auch zu spüren, aber eher als kleine, harte Einschläge auf der Regenjacke. Es regnet nicht wirklich viel, das Problem ist der Wind. Wir versuchen, etwas herumzugehen und müssen allen ernstes aufpassen, nicht davonzufliegen. Das ist sicher einer der härtesten, wenn nicht der härteste Wind, den ich jemals erlebt habe.

Selbst fotografieren ist nicht einfach. Ich habe Aufnahmen mit 1/500 Sekunde, die verwackelt sind, weil entweder die Kamera ruckte oder Gabi sich nicht halten konnte. Wir klettern dennoch um das Lighthouse herum sowie über den Lower Head Trail und haben faszinierende Aussichten. Der Himmel ist grau und es ist kaum zu sehen, wo am Horizont die Wasserlinie ist. Das Meer ist aufgewühlt und wir passen auf, dem Rand der Klippen nicht zu nahe zu kommen. Die Böen sind so heftig, dass sie nicht auszurechnen und auch kaum zu halten sind. Es gibt einen Weg, den können wir einfach nicht hinuntergehen, weil der Gegenwind zu stark ist. Sagenhaft, dieser Kontrast zu den letzten Tagen. Das ist Neufundland extrem - aber auch, wie man sich das so vorstellt mit den Kräften der Natur. Wir haben trotz oder gerade wegen der heftigen Bedingungen großen Spaß.

Am Ende sind wir dankbar für dieses Erlebnis - das Land auch von dieser Seite kennenlernen zu dürfen. Das hatte schon was!

Hinterher halten wir noch in Crows Head, wo Häuser direkt an der Klippe stehen. Ein kurzer Abstecher an den Hafen von Twillingate zur Meerjungfrau und mit Blick auf unsere blaue Unterkunft auf der gegenüberliegenden Seite rechts neben der Kirche; dann fahren wir zurück zum Zimmer. Dort schaffen wir es, die Fotos auszusuchen und zu bearbeiten, dann gehen wir hinunter zu „Captain’s Pub“.

Da gibt es leckeres Bier vom Fass, für Gabi einen Anchor Inn Cocktail und Cider. Wir bestellen eine Pizza mit Meeresfrüchten (Scallops und Scampi) und eine mit scharfer Salami. Sehr gut, aber viel zu viel. Ab 20:30 Uhr gibt es live-Music mit Mike Sixonate. Er entpuppt sich als grandioser Picker, der seine Gitarre so brillant und schnell bearbeitet, dass einem schwindelig wird. Mike erzählt nicht nur lustige Geschichten aus seinem Leben und singt meist eigene Songs, aber auch einige irische Traditionals. Die Gitarrenbegleitung ist echt Hammer!! Er spiel ein Open-Dsus2-Tuning, was die Sache für mich noch spannender macht.

Jetzt ist es nach 23:00 Uhr und wir sind immer noch pappsatt, aber sehr zufrieden mit diesem außergewöhnlichen Tag, an dem wir Neufundland von einer anderen Seite erleben durften. Ab Morgen soll das Wetter wieder besser werden.

Tagesetappe: 444 Kilometer
Übernachtung: Anchor Inn, 3 Path End, Twillingate, NL A0G 4M0

We're so happy!!

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Tiny Little Bear & Maurice the Moose, Western Brook Pond, Gros Morne NP North, NL

Ja, wir sind wirklich super glücklich - was für ein Tag!! Wir können es gar nicht glauben und hätten nie gedacht, dass wir so ein Wetterglück haben können. Gestern sah die Vorhersage für heute noch gar nicht gut aus. Aber Neufundland ist das Land, in dem sich das Wetter angeblich in 3 Stunden komplett verändern kann. Und in unserem Fall tat es das zum Guten!

Wir werden wach - blauer Himmel, die Sonne lacht. Augen reiben, nochmal hingucken - immer noch so! Na dann: auf, auf!! Unser erster Halt gilt dem Visitor Center, das nur 5 Minuten entfernt liegt und erst im letzen Jahr neu eröffnet wurde. Ein futuristischer Bau mit einer eindrucksvollen Ausstellung. Und hier lohnt es sich besonders, den „Washroom“ aufzusuchen. Über dem Waschbecken befindet sich ein breiter Bügel mit drei Symbolen von links nach rechts: Erst Seife tanken, dann Wasser laufen lassen, dann bläst warme Luft die Hände trocken. Alles automatisch, sehr schön. Wir bekommen hier aber natürlich auch gute Tipps für den Tag.

Dann fahren wir die 8 Minuten bis Rocky Harbour, finden das „Treasure Box & Cafe“, das neben Andenken auch Kaffee und frische Sandwiches bietet, schnappen uns die Beute und setzen uns auf bunte Bänke ans Ufer mit bestem Blick auf die Umgebung. Bunte Häuser, das Lighthouse in der Ferne. Lecker und schön. Welch ein Privileg, hier frühstücken zu dürfen.

Dann sind es nur 3 km bis zum Lobster Cove Lighthouse, das sich sehen lassen kann. Es ist 10:00 Uhr - wir sind wieder mal die ersten hier. Innen finden wir einige Erklärungen zur Geschichte und auch heimische Musikinstrumente. Draussen werden die Fahnen gesetzt - zu meiner Verwunderung nicht auf Halbmast, denn schließlich ist heute 9/11.

Anschließend fahren wir die 30 Minuten zum Parkplatz des Western Brook Pond. Wir haben die Bootstour über diesen Western Brooke Pond gebucht und waren von Anfang an davon überzeugt, dass das einer der absoluten Höhepunkte unserer Reise werden könnte - wenn das Wetter passt. Tut es - und die Tour ist der Hammer! Dieser Ausflug wurde von der kanadischen Tourismusbehörde als "Canadian Signature Experience" klassifiziert. Diese Auszeichnung umfasst Orte und Aktivitäten, welche als besonders ansprechend und unvergleichlich gelten. Und wenn wir uns jetzt erinnern und die Bilder anschauen steht fest: das ist völlig gerechtfertigt.

Es ist einer dieser Tage, die man so schnell nicht vergisst. Schon der Weg vom Parkplatz bis zum Anleger, dem sogenannten Western Brook Pond Boat Dock, ist etwas Besonderes: ein rund drei Kilometer langer Fußweg (ca. 45 Gehminuten) führt durch Moor- und Heidelandschaft, immer mit Blick auf die mächtigen Berge, die sich im Hintergrund auftürmen. Die Zeit vergeht wie im Flug, weil wir mit einem älteren Paar aus New Brunswick plaudern. Gabi ist inzwischen nach all den Jahren auch so fit und aufgeschlossen, dass sie wie ich munter drauflos plappert, wenn wir englischsprachig unterwegs sind. Klasse!

Und dann liegt er plötzlich vor uns, dieser See, der in Wirklichkeit ein abgeschnittener Fjord ist. Nach der letzten Eiszeit hat sich das Land gehoben und die Verbindung zum Meer verschlossen, sodass hier heute ein Süßwassersee entstanden ist – einer der reinsten überhaupt.

Das Wasser ist so klar, dass man mit bloßem Auge weit in die Tiefe schauen kann, und die Landschaft drumherum wirkt fast surreal: senkrecht fallen die Felswände ab, bis zu 600 Meter hoch, und von oben stürzen schmale Wasserfälle direkt ins Tal. Während das Boot fast lautlos über die spiegelglatte Oberfläche gleitet, verändert sich der Blickwinkel ständig – mal dominiert das Grau der nackten Felsen, mal das satte Grün der Wälder, und immer wieder öffnet sich der Himmel in einem unglaublichen Blau. Die Kontraste sind heftig und Fotografieren ist gar nicht so einfach, unsere Augen sind immer noch besser als die beste Kameratechnik. Da wirkt der Himmel auf manchen Bildern etwas ausgeblichen.

Der Western Brook Pond ist rund 16 Kilometer lang und an manchen Stellen bis zu drei Kilometer breit. An der tiefsten Stelle misst er 165 Meter, was man sich beim Blick auf die Wasseroberfläche kaum vorstellen kann. Es ist diese Mischung aus Dimensionen, Perspektiven, Ruhe und Naturgewalt, die den Ort so einzigartig macht. Kein Wunder, dass der Gros Morne National Park zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört – hier wird Geologie lebendig und man spürt unmittelbar, wie Landschaft im Lauf der Erdgeschichte entstanden ist. Wir erinnern uns an gestern? Ich sage nur: „Gletscher“!

Es ist ein perfekter Tag: bestes Wetter, klare Sicht, glitzerndes Wasser. Ein Ort, der uns tief beeindruckt – und der auf seine ganz eigene Weise zeigt, wie gewaltig und zugleich friedlich Natur sein kann. Wir fahren auf der „West Brook I“, während zeitgleich mit uns die „West Brook II“ gestartet ist, die für mich ein willkommenes Fotomotiv darstellt, da sie immer etwas voraus fährt und sich in der gigantischen Landschaft gut als Größenvergleich eignet.

Wesentlichen Anteil am Genuss der Tour hat unser Guide KJ. Er vermittelt alles Wissenswerte mit der Stimme des Reporters eines Boxkampfes („ready to rrrrruuuummmble“). Und am Ende der Tour packt er doch tatsächlich eine Gitarre aus und performt vor unseren Augen aufs Allerfeinste. Ein echter Entertainer. Gabi bekommt zwei Löffel als Rhythmusinstrument und begleitet ihn famos. Sie ist in aller Munde und noch auf dem Parkplatz später wird sie als „german spooner“ hoch gelobt!

Im Ernst: das war ein Ausflug der allerbesten Güte, den wir im Leben nie vergessen werden. Ich habe alle drei Objektive eingesetzt und das hat sich m.E. sehr gelohnt. Tiny hat dort auch einen neuen Freund gefunden. Alle reden hier vom „Moose“, aber kaum einer hat eines gesehen. Viele freut das, weil die meisten Begegnungen unerfreulich sind. Die Tiere sind schwarz und reflektieren nicht, weswegen es hier viele Unfälle bei Nacht mit Moosen gibt. Überall finden sich Warnschilder dazu. KJ hat aber Maurice the Moose dabei und Tiny ist sofort schockverliebt.

Der Rückweg zum Parkplatz zieht sich, weil die Unterhaltung des Hinwegs fehlt. Dafür ist der Himmel mit seinen Wolkenformationen ein Foto wert.

Nach diesem unvergesslichen Erlebnis fahren wir den Empfehlungen aus dem Visitor Center nach zuerst zum Broom Point und absolvieren dort den Steve’s Trail. Schon 1808 hat hier, an der Mündung des Trout River in den Atlantic, eine Familie aus Norris Point gefischt. Wir klettern in den Felsen herum. Am Strand klicken die Steine unter unseren Füßen wie Scherben. Lobsterfallen stehen bereit, künftig wieder Seafood zu bergen. Gabi findet ein sehenswertes Dinosaurierei und präsentiert es stolz.

Next Stop: Coastal Trail am Green Point. Wir sammeln weitere Kilometer durch magischen Wald, über Boardwalks und entlang der Küste. Der perfekte Tag!

Wie kann der besser abgeschlossen werden als mit Seafood? Wir finden in Rocky Harbour ein Restaurant, das uns deswegen beim Vorbeifahren auffällt, weil man dort so schön draussen in der Abendsonne sitzen kann. Wir bestellen die Seafood Platter for 2 und wissen, das wir hier auch Ideen sammeln, wie wir Vater demnächst mal sonntags verwöhnen können: Muscheln in Weißwein-Knoblauch-Brühe, Jacobsmuscheln im Speckmantel, frittierter Kabeljau, kleine Lobster-Rolls - dazu flüssige Knoblauchbutter, Remoulade, Caesar Salad (mit Speck, Parmesan und Croutons) sowie Bier und Cider. Besser geht’s nicht!

Zurück zur Unterkunft, die bunt in der Abendsonne glänzt. Der schwarze Himmel trägt zur Dramatik der Bilder bei, verzieht sich aber wieder, als die Sonne untergeht.

So, jetzt habe ich viel geschrieben und die Fotos sind auch fertig. Morgen steht wieder eine längere Fahrt an und wahrscheinlich haben wir in Twillingate kein Internet. Daher bitte nicht wundern, wenn morgen nichts zu lesen und zu hören ist von uns. Wie sagte der rüstige Rentner heute morgen: „Wenn du nach Twillingate kommst, hast du das Ende der Welt erreicht!“

Bis bald - uns geht es so gut & wir sind total happy!!

Tagesetappe: 95 Kilometer
Übernachtung: Neddies Harbour Inn, 7 Beach Road, Norris Point, NL A0K 3V0

Hiking Gros Morne NP South

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Gabi & Jürgen auf dem Partridgeberry Hill, Lookout Trail, Gros Morne NP South, NL

Puh, das war wieder ein sehr langer Tag; anstrengend, mit 2 Wanderungen und viel Fahrerei, aber so toll!! Ich werde wach und vernehme das vertraute Klicken der Z8. Hä? Gabi steht am Fenster und macht Fotos vom Sonnenaufgang. Blick auf den Hafen, gerade läuft eine Fähre ein. Idyllisch! Seit gestern müssen wir für unser Frühstück selber sorgen, also macht Gabi auf dem Zimmer erst mal einen Kaffee. Wir reisen ab, um 08:00 Uhr rollen wir vom Hof. Das ist auch gut so, denn es liegen 4 Stunden Fahrt vor uns.

Die ist aber nach 5 Minuten schon erstmals unterbrochen, denn wir halten am Visitor Center für Neufundland an. Die freundliche Dame fragt, wie lange wir bleiben - noch 5 Nächte! Ups, das sei aber sehr kurz. Beim nächsten Mal sollten wir mindestens 1 Monat einplanen für Neufundland. Ok - merken wir uns! Ausgestattet mit sehr guten Karten und einem tollen Reiseführer fahren wir weiter.

Etwa 25 km nördlich von Port aux Basques passieren wir auf dem Trans-Canada-Highway #1 eine Höhe namens „Wreckhouse“ Das Bergmassiv zeigt eine tiefe Einbuchtung mit einem Doppelgipfel. Ein Schild warnt: „Gust wind area!“ Die Form der Berge verursacht eine Beschleunigung der Südostwinde zu extremen Windgeschwindigkeiten bis zu 160 km/h. Früher hob der Wind dort sogar Eisenbahnzüge aus den Gleisen und auch in den letzten Jahren kippten wiederholt große LKW um. Diesen Hinweis haben wir uns zu Hause schon aus dem Reiseführer notiert und ich fahre entsprechend vorsichtig. Gut, dass Autofahren ansonsten hier so easy ist.

Nach 2 Stunden Fahrt durch traumhafte Berglandschaft mit Tempomat auf 100 km/h und kaum Verkehr erreichen wir Corner Brooks - hier können wir einkaufen. Im Walmaart gibt es aber keine frischen Sandwiches. Das Auto lassen wir stehen und gehen gegenüber einkaufen. Treffer, Sandwiches bekommen. Wie praktisch, dass hier auch ein Liquor Store ist - wir erwerben eine 4-Liter-Kiste Wein; die letzte geht heute Abend sicher zur Neige. Ich trage den Karton wie eine Handtasche und wir queren den Parkplatz. Was ist das? Feuerwehr mit tatütata zu Walmaart, die ganze Beleg- und Kundschaft steht am Sammelplatz mitten auf dem Parkplatz. Die Feuerwehr klärt drinnen auf - Feueralarm. Als wir einige Verkäuferinnen passieren schreien diese kurz auf und verfolgen mich wie den Rattenfänger von Hameln. Ich höre etwas wie „immer dem Wein hinterher“ - dann lachen alle und wir machen uns (allein) mit Wein davon.

Um 12:30 Uhr sind wir im Visitor Center des südlichen Teils des Gros Morne NP. Der Gros Morne National Park gehört zu den eindrucksvollsten Landschaften Kanadas und ist seit 1987 UNESCO-Welterbe. Auf einer Fläche von fast 1.800 Quadratkilometern vereint er dramatische Küstenklippen, tiefe Fjorde, Hochplateaus, glitzernde Seen und bizarre Gesteinsformationen. Der Park gilt auch als „Fenster in die Erdgeschichte“: Hier sind durch die Bewegung der Kontinentalplatten Gesteinsschichten an die Oberfläche gedrückt worden, die sonst tief im Erdinneren verborgen bleiben. Gletscher taten dann ihr Übriges. Im Herzen des Parks liegt die Bonne Bay, eine tief eingeschnittene Meeresbucht, die wie eine natürliche Grenze wirkt und den südlichen vom nördlichen Teil trennt.

Der Park lässt sich so grob in genau diese zwei Teile gliedern: „Gros Morne South“ mit seinen Tafelbergen, den berühmten Tablelands und den großen Binnenseen wie dem Trout River Pond. Hier zeigt sich die Geologie besonders eindrucksvoll - eine fast wüstenhafte Landschaft, die stark im Kontrast zu den grünen Wäldern ringsum steht. „Gros Morne North“ hingegen wird geprägt von den tief eingeschnittenen Fjorden wie dem Western Brook Pond, steilen Klippen und kleinen Fischerdörfern an der Küste. Hier dominiert eher die Kombination aus Wasser, Bergen und Meerblicken. Das kommt morgen dran.

Nach dem kurzen Stopp im Visitor Center geht es für uns direkt auf den Lookout Trail - Empfehlung, dies zuerst zu machen, weil mit fast 400 Höhenmetern anstrengender. Das Wetter meint es immer noch bestens mit uns: strahlend sonnig, klare Sicht, aber auch ordentlich Wind oben in den Höhenlagen. Der Weg führt zunächst steil bergauf, immer wieder über Holzstege, die sumpfige und nasse Passagen überbrücken. Schritt für Schritt öffnet sich die Landschaft, bis wir schließlich auf dem Gipfel des Partridgeberry Hills stehen. Die Aussicht von dort oben ist atemberaubend – die Weite der Bonne Bay, die grünen Täler, dahinter die Berge. Und mittendrin die zwei roten Stühle, die hier oben wie ein inzwischen wohlvertrautes Einladungssignal auf uns warteten. Irgendwie hat das für mich auch teilweise große Ähnlichkeit mit den schottischen Highlands. Fast allein am Berg, nur hin und wieder ein anderes Paar, fühlt es sich an, als gehöre dieser Ausblick ganz uns. 2-3 Stunden soll der Trail dauern - wir sind nach 2:08 Std. Wieder am Auto. Eingespieltes Team, Gabi macht gutes Tempo voran und uns beiden tun die jeweils 11 Kilo gut, die wir nicht mehr mit uns rumtragen. Gute Urlaubsvorbereitung im Sommer!

Im Anschluss fahren wir dann einige Kilometer weiter zum Tablelands Trail – ein echtes Highlight im südlichen Parkteil und für uns ein Pflichtprogrammpunkt - auch das war schon zu Hause klar. Schon beim ersten Schritt fällt die ungewöhnliche Landschaft ins Auge: ockergelbe Steine, fast ohne Vegetation, karg und unwirklich. Das Besondere: Hier wandert man tatsächlich auf Gestein, das ursprünglich aus dem Erdmantel stammt. Durch tektonische Verwerfungen vor 460 Millionen Jahren wurde eine Gesteinsschicht aus mehr als 10km Tiefe an die Oberfläche gehoben. Es ist ockergelb und sehr hart. An frischeren Bruchstellen weist es grünliche bis grauschwarze, durch Längs- und Querrisse entstandene Plättchen auf. Es handelt sich um Peridodit, dessen Zusammensetzung keinerlei Pflanzenwachstum ermöglicht. Die Umgebung gleicht daher einer Mondlandschaft. Normalerweise bleiben solche Schichten viele Kilometer unter der Erdkruste verborgen – im Gros Morne aber läuft man als Besucher buchstäblich mit den Füßen „auf dem Innersten der Erde“. Das ist hier eine Landschaft, die so gar nicht nach Neufundland aussieht, wie wir es uns vorstellen: fast wüstenhaft, in warmen Gelb- und Brauntönen, und doch voller geologischer Geschichte. Zwischen Lookout Trail und Tablelands haben wir heute zwei völlig unterschiedliche Gesichter dieses Nationalparks erlebt – beide auf ihre Weise äußerst spektakulär und für uns sicher immer unvergesslich.

Nun stehen noch einmal 75 Minuten Fahrt bis zur Unterkunft auf dem Programm. Eigentlich können wir Norris Point auf der anderen Seite der Bonne Bay schon sehen. Es gibt hier aber keine Fähre. Also kurven wir einmal komplett um diese große Bucht herum, passieren noch einmal ein Eingangsschild zum Nationalpark (nördlicher Teil) und sind um 18:00 Uhr an Neddies Harbour Inn.

Sehr schicke Unterkunft mit allem drum und dran. Sogar ein Restaurant gibt es hier. Aber eher von der Sorte „fine dining“. Uns ist eher nach Hafenkneipe und Handfestem. Hier gibt es aber nicht viel an Restaurants. Ich finde auf Google als einzige Alternative den „Cat & Rooster Pub“, 1,4 km entfernt - 4 Minuten mit dem Auto. Das geht fix. Von außen: merkwürdig, von innen: Hafenkneipe!

Uns begrüßt Justin, der hinter der Theke steht mit exakt folgenden Worten: „Welcome to the cat & rootser pub. If this is your first time here let me introduce myself: I'm Justin and it’s just me I’ll be you host, server, bartender, chef, dishwasher, cleaner and after hours there is no barista, sommelier or bakery. Therefore no coffee, no tea, no desert. Wine comes from a box. It’s red or white. The pub is cash only or E-Mail money transfer. These are the terms if my service, if you’re ok with them you are more than welcome to stay. If not this building ist equipped with two exits.“ Bei den letzten Worten zeigt er auf die beiden Ausgänge und lacht. Super lustiger Vogel. „We’re ok with that all“ und nehmen Platz. Und ich schwöre: er zieht diesen Text bei allen neuen Gästen ab - 1:1. Hab ich mir das so merken können? Nein - es stand auch vorne in der Speisenkarte abgedruckt.

Wir essen die „specials of the day“: Gabi den Lachsburger, ich frittierte Hähnchenrollen, beides mit Fries, beides lecker. Danach fahren wir zurück zum Zimmer. Die Uhren zeigen jeweils mehr als 20.000 Schritte, wir sind ziemlich kaputt. Vater schreibt, dass die deutschen Basketballer ihm einen aufregenden Abend verschafft haben. Ja, scheint ein Krimi gewesen zu sein, wenn man dem World Wide Web glauben darf.

Bis morgen - da ist der nördliches Teil dieses wirklich spektakulären Nationalparks an der Reihe. Das Wetter ist wohl nicht mehr so günstig - aber schauen wir mal …

Tagesetappe: 421 Kilometer
Übernachtung: Neddies Harbour Inn, 7 Beach Road, Norris Point, NL A0K 3V0

Seetag

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Gabi auf der Marine Atlantic Ferry "The Highlanders", Sydney, NS

Wir wachen zur gewohnten Zeit auf und lassen es wie immer ruhig angehen. Ab heute gibt es mit Ausnahme des Abreisetages kein Frühstück mehr auf dieser Reise - jedenfalls nicht mehr inklusive im Hotel. Statt dessen drehen wir noch eine kurze Runde in der Morgensonne über den Boardwalk bis zum Hafen. Einen kurzen Stopp legen wir beim Denkmal für die in Seenot geratenen Marinesoldaten der Weltkriege ein. Im Hafen liegt heute ein amerikanisches Kreuzfahrtschiff. Das zeigt der „Big Fiddle“ mal kurz, welches Verständnis sie von „Big“ hat. Da sieht die Geige ganz verloren aus. Ich möchte nicht wissen, was hier gleich los ist, wenn die paar tausend Gäste gefrühstückt haben und über die Stadt herfallen. Anschließend finden wir in der Charlotte Street auch sehenswerte Wandmalereien und vor dem Hotel entdecke ich noch einen hübschen Schmetterling..

Dann packen wir alles ins Auto und fahren zum nächsten Superstore. Die Basic Lebensmittel (Wasser, Nachos, Trauben etc.) müssen erneuert werden. Zusätzlich kaufen wir Bagels, Frischkäse, Truthahnbrust etc. für die kommenden ersten Mahlzeiten des Tages. Instantkaffee und Creamer haben wir noch, so dass es im Hotel schon einen Kaffee in die Yeti-Becher gab. Von den gut aussehenden Sandwiches nehmen wir auch 2 mit. Dann fahren wir die 30 Minuten zum Fährterminal fertig.

Einchecken geht wieder problemlos am Drive-Thru-Schalter. 2 Stunden vor Abfahrt (12:15 Uhr) Wir stellen unser Auto in eine der Warteschlangen und gehen mit den Yetis und den Sandwiches zu einer gemütlichen Parkbank. Frühstück! Kaum ist das auf, sehen wir schon die ersten Wagen Richtung Fähre rollen. Das geht schneller als erwartet. Die Fähre namens „The Highlanders“ ist riesig und es ist beeindruckend zu sehen, wie Truck nach Truck hoch oben auf das Deck rollt. Auf einem Foto ist das zu sehen. Wir folgen in den Bauch des Schiffes.

Bereits um 11:15 Uhr sitzen wir oben auf Deck 10, dem Sonnendeck, das seinem Namen alle Ehre macht. Wir cremen uns ein, die Sonne hat eine wahnsinnige Kraft, auch wenn unsere Thermometer nur gut 20 Grad anzeigen. Abfahrt ist dann überraschenderweise schon um 11:45 Uhr bei schönen Blicken auf die Steilküste und einen weiteren Leuchtturm. Wir genießen die Wärme und Aussicht; ich unterhalte mich länger mit einer Dame, die eine kleine, 12 Jahre alte D8500 mit einem 200-500 f5.6 bewaffnet hat. Ganz schöner Trümmer, dieses Objektiv.

Gabi meint, die 7 Stunden bis Neufundland seien ja im Grunde so etwas wie ein Langstreckenflug, nur mit Schiff. Ja, stimmt - und mit viel mehr Bewegungsfreiheit, ohne feste Sitzplätze und mit ganz viel frischer Luft. Also doch eher wie ein Seetag auf der AIDA? Ja, aber kürzer und ohne Buffett. Also doch etwas ganz einzigartiges. Schön!!

Dann gehen wir unter Deck, die Sorge, uns zu verbrennen, überwiegt. Außerdem müssen ja noch die Hausaufgaben von gestern bewältigt werden. Wir setzen uns in die Bar, bestellen ein Bier und einen Cocktail, sortieren und bearbeiten Fotos, schreiben Tagebuch von gestern und ich mache die Homepage von gestern fertig. Als das getan ist gönnen wir uns einen Basket „Wings & Fries“ mit einem weiteren Getränk.

Da wir ganz vorne im Schiff sitzen (mit bestem Blick) auf die Fahrtrichtung schaukelt es nun doch etwas, obwohl die See recht ruhig scheint. Das ist mir nicht geheuer und so ziehe ich die Sea-Bands an, die mich bisher immer vor Seekrankheit bewahrt haben. Ich verziehe mich nach Mittschiffs, setze mich in einen dieser opulenten Sessel und mache die Augen zu. Fast zwei Stunden später kommt Gabi dazu und ich wache auf. Klasse.

Da kommt auch schon eine Durchsage, dass wir in einer Stunde in Neufundland eintreffen. Das ging ja viel schneller als erwartet. So schreibe ich schon mal schnell diesen Text bis hierher.

Das Einlaufen in Port aux Basques im Abendlicht ist spektakulär. Den Leuchtturm habe ich in allen Lichtstimmungen fotografiert und für das Album hier mal eine Gegenlichtaufnahme ausgesucht. Davor jagen sich wilde Jetskifahrer und die bunten Häuser der Siedlungen glänzen in der Sonne. Gabi fragt, ob das alles echt ist oder wir im Miniatur-Wunderland gelandet sind? Oben auf dem Hügel voraus ist in grün bereits unser Hotel für die kommende Nacht zu sehen. Es ist 18:00 Uhr und wir sind sehr gut durchgekommen. Hier ist es allerdings schon 18:30 Uhr - unsere erste Zeitverschiebung um 30 Minuten; das hatten wir noch nie. Wir sind Deutschland in den nächsten Tagen also nur noch 4:30 Std. hinterher.

Bis hierher dauert die Autofahrt nur 5 Minuten. Schnell haben wir unser Zimmer bezogen, gehen noch kurz raus - hier ist aber heute nichts mehr zu holen. Dann lieber schnell ins hoteleigene Restaurant, bevor das schließt. Wir bestellen einen „Seafood Bake“, der von der Beschreibung spannend klingt. War es dann auch - und sehr lecker sowie glücklicherweise mal nicht frittiert. Man nehme ein schönes Stück Kabeljau, lege es in eine Auflaufform und begieße es mit einer gehörigen Portion Seafood-Chowder, also Meeresfrüchtesuppe. Dann mit Käse überbacken und ein fluffiges Brötchen dazu reichen. Das merken wir uns. Ist quasi eine Seafoodlasagne ohne Nudeln. Pures Glück, purer Geschmack. Lecker.

Da ich auf dem Schiff schon etwas Tagebuch geschrieben habe, geht es nun hier zu Ende - ich bin fertig und dann lassen wir den Abend ausklingen. Die nächsten beiden Tage werden wieder sehr spannend - es geht in den sagenumwobenen Gros Morne NP. Bis dahin sind es aber erst mal wieder 400 km. Daher: gut schlafen, nicht zu spät aufbrechen …

Tagesetappe: 62 Kilometer
Übernachtung: St. Christopher's Hotel, 146 Caribou Road, On Route 1, Port aux Basques, NL A0M 1C0

Beautiful Glenora Distillery

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Jürgen an der Glenora Distillery, Cape Breton, NS

Das Frühstück ist gut und edel wie gestern. Gabi probiert mal „Oatmeal“ (warme Haferflocken etc. mit Banane und Rosinen) - dazu natürlich auch frisches Obst und Yoghurt. Hat ihr geschmeckt, wird aber nicht ihr Favorite. Ich bleibe da lieber beim Omelette, da weiß ich, was ich habe.

Eingepackt hatten wir schon und so starten wir gegen 09:15 Uhr. 30 Minuten Fahrt bringen uns zum ersten und damit ältesten Lighthouse auf PEI zum Point Prim. Die Zeit können wir uns noch nehmen, wir haben heute einen „Termin“ und zwar mit der Fähre, die uns zurück nach Nova Scotia bringt. Wir sind um 09:45 Uhr die ersten Gäste am Lighthouse, machen die ersten Bilder, um 10:00 Uhr öffnet der Souveniershop und das Lighthouse. Auch da sind wir die ersten und die freundliche Dame im Souveniershop verkauft mir nicht nur die Eintrittskarten, sondern zeigt uns auch die allererste Lampe, die dort oben verbaut war. Sie schmückt heute ihren Shop. Das Besondere ist der Schliff der verschiedenen Spiegel, die das Licht so reflektieren, dass es weit hinaus aufs Meer reicht. Der alte Spiegel wurde noch mit Walfischtran befeuert; später wurde die Technik durch die heute ausgestellte Lampe ersetzt. Das machte das Licht bis zu 17 Meilen weit sichtbar. Die gleiche Leistung bringen heute 3 kleine LEDs.

Wir erklimmen die steilen Leitern und wundern uns, wie es der Leuchtturmwärter hier früher ausgehalten hat. Je Etage eine Funktion: Arbeit, Schlafen, Kochen und Essen etc. Die Aussicht oben ist toll und wenn wir die beiden Sensoren an der Lampe verdecken, geht sie an. Dürfen wir machen - haben vorher gefragt.

Auf dem Rückweg über die unbefestigte Straße kommen wir wieder an dem Haus vorbei, dass im Vorgarten einen Baum hat, in dem Bojen aufgehängt sind. Nette Deko. Aber auch andere Häuser sind wiedermal sehr sehenswert. In aller Regel sind die Grundstücke hier nie eingezäunt - alles sehr luftig und einladend.

Pünktlich sind wir an der Fähre in Wood Island und der Check-in ist einfach. Da ist eine Bahnfahrt bei uns weitaus komplizierter. Das Boarding läuft ruckzuck und sehr organisiert. An allen wichtigen Positionen ein Einweiser - schon sind wir auf Deck und genießen die Zeit von 11:45 bis 13:00 Uhr bei bestem Wetter an der frischen Luft. Überflüssig zu erwähnen, dass die Fähre auf die Minute pünktlich und mit einem lauten Hupen abfährt. Gabi schreibt Tagebuch, ich mache ein paar Bilder, dann sind wir auch schon in Caribou, NS.

Heute müssen wir Strecke machen. Dabei hat uns die Fährfahrt gut 2 Stunden zusätzliche Autofahrt erspart. Die wären fällig gewesen, wenn wir wieder über die Confidential-Bridge zurück ans Festland gefahren wären. Aber auch so sind es gut 4 Stunden bis Sydney, wo wir heute Abend sein sollten.

Wir beschließen, einen kleinen Umweg zu fahren und die Fahrtzeit durch einen Besuch der Glenora Distillery zu unterbrechen. Die ersten 2 Stunden sind gut zu fahren, viel Highway, Tempomat rein und laufen lassen. Um 15:15 Uhr sind wir bei Glenora und sofort sind wir begeistert: sie kommt daher wie eine typische schottische Distillery, Sie erinnert mich etwas an Edradour mit den roten Fenstern etc.

Die Glenora Distillery ist die erste Single Malt Distillery Kanadas und wird in wenigen Tagen 25 Jahre alt. Für nur 7,00 Dollar/Person (rd. 5 Euro) buchen wir die Tour für 16:00 Uhr. Die ist dann auch schön und informativ; mit 10 Personen ist die Gruppe auch überschaubar. Der Guide ist begeistert von seinem Arbeitsplatz, aber nicht gut zu verstehen. Da hilft es sehr, dass wir die Grundzüge der Whiskyherstellung sehr gut kennen. Besonderheiten gibt es hier nicht, sie verwenden das klassische Verfahren, verkaufen hier aber nur Whisky, der mindestens 10 Jahre im Fass war (das ist ihre Standardabfüllung). In Liquor Shops soll es wohl auch 6-jährigen geben, davon hält unser Guide aber nichts.

Er stellt die aktuelle Range vor, den 10-jährigen aus dem Bourbon-Fass dürfen wir probieren. Nunja, das war leider eher enttäuschend. Eher flach und nichtssagend - sorry. Optisch kommt der gut rüber in einer wertigen Box zum Preis von 85,00 CA$ (rd. 50,00 Euro). Interessanter klingt da schon der 12-jährige, der ein Finish in Eisweinfässern bekommen hat. Der kostet aber schon 125,00 CA$ - und hier hat die Marketingabteilung total geschlafen! Die Box ist das billigste, was ich je gesehen habe, da war der Mekongwhiskey in Thailand liebevoller verpackt. Der 18-jährige ist peated, also rauchig - die Gerste kommt aus Schottland. Meine Frage, woher genau, versteht er nicht - „Schottland“ ist doch präzise …

Dann folgt der dreifache Goldmedaillengewinner mit einem Alter von 21 Jahren zu 300,00 CA$ und so weiter. Auch meine weitere Frage, warum die Distillery „Glenora“ heißt, auf allen Flaschen und Packungen aber „Glen Breton“ steht, will er nicht verstehen. Es sei doch super, aus „Cape Breton“ „Glen Breton“ zu machen! Jaja, aber die Distillery muss doch irgendwo erwähnt werden? Offensichtlich nicht. Fazit: super Destille, der Whisky muss sich noch bei uns beweisen. Wenn wir nochmal nach Nova Scotia kommen, werden wir hier übernachten und ein ausführliches Tasting machen.

Weiter 2 Stunden Fahrt durch die Highlands von Cape Breton Island werden in Angriff genommen und bewältigt. Die sind von der Strecke her deutlich kürzer (fast die Hälfte von frühen Nachmittag), aber ein irres Gegurke durch die landschaftlich tolle Berg- und Fjordwelt Cape Bretons. 10.000 Schritte schaffe ich heute mal nicht - 10.000 Kurven bin ich definitiv gefahren.

So erreichen wir Sydney und das vor 2 Jahren komplett sanierte „The Simon Hotel“. Unser Raum ist riesig und der beste bisher auf dieser Reise. Viel sehen werden wir ihn nicht. Kaum sind die Koffer auf dem Zimmer düsen wir los. Wir möchten uns noch etwas bewegen und das letzte Tageslicht nutzen. Das Hotel liegt super zentral am Hafen und so sind wir direkt auf dem vorbeiführenden Boardwalk. Da ist das Sydney-Sign und nach gut 10 Minuten sind wir am Hafen, der recht menschenleer daherkommt. So ist auch ein Foto mit dem Wahrzeichen, der „Big Fiddle“ schnell im Kasten. Irgendwoher fiddelt es irische Folkmusik und Gabi setzt gleich zu einem Tänzchen an - sehr schön!

Wir gehen einen Block bergan und landen in der Charlotte Street. Hier gibt es Läden und Restaurants; uns spricht der „The Old Triangle Irish Brew Pub“ an. Super urig, sehr schöne Lebensweisheit an der Wand, gute Mucke (seit langem hören wir mal wieder „A Woman’s heart“), Pizza und Bier sowie Cider vom Fass - eine tolle Belohnung für die fast 400 km, die wir heute gefahren sind.

Da morgen auf der Fähre genug Zeit ist, lasse ich Tagebuch und Bilder heute links liegen, mache ausnahmsweise mal den Fernseher an (und nach 15 Minuten wieder aus) - dann heißt es „gute Nacht“!

Tagesetappe: 391 Kilometer
Übernachtung: The Simon Hotel, 380 Esplanade, Sydney, NS B1P 1B1

Anne of Green Gables

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Gabi am Green Gables House, Cavendish, PEI

Das ist ja schon ein altehrwürdiges Haus, in dem wir hier logieren. Entsprechend ist das Interieur und auch das Frühstück: traditionell und edel. Die Frühstücksräume mit ihren Kristallleuchtern und Möbeln sind schon sehenswert - ich habe heute Abend mal ein Bild gemacht und auch eins von Gabi im Treppenhaus.

Die Auswahl am Frühstücksbuffet ist groß - zusätzlich kann jede/r noch eines von 6 Gerichten ordern. Wir entscheiden uns für Omelette mit Käse, Pilzen, Spinat und Tomate. Dazu Bagels, Frischkäse, Saft und Kaffee - alles von vernünftigem Porzellanbesteck - dem Ambiente des Hauses angemessen.

Die Wetterprognose für heute sieht immer wieder etwas Regen vor, entsprechend grau in grau sieht es draussen aus. Kein Problem - wir hatten bislang so viel Glück, da kommen wir durch. Wir lassen uns nicht beirren und fahren gegen 10:00 Uhr zum 45 Minuten entfernt gelegenen PEI Nationalpark.

Der 1937 eingerichtete PEI NP an der zentralen Nordküste der Insel schützt 18 qkm Fläche mit ca. 40 km Küstenlinie. Er ist stellenweise nur wenige 100 m breit. Die Attraktion dieses Küstenabschnitts ist laut Reiseführer die Farbkomposition bei Sonnenschein: kilometerlange rosarote Sandstrände und Dünen, Steilküsten aus rotem Sandstein, blaues Meer, hellgrüne Wiesen und dunkelgrüne Tannenwälder. Naja, das mit dem Sonnenschein wird heute nix.

Cavendish ist der Zentralort, und dorthin orientieren wir uns zunächst. Erster Stop ist der Oceanview Lookout mit Blick auf die hier von roter Erde geprägter Steilküste. Dazu gibt es Dünen, grüne Wiesen mit verschiedenen bunt blühenden Pflanzen und die obligatorischen roten Canada-Stühle.

Nun steuern wir das Visitor Center an und holen uns die notwendigen Informationen für heute. Dabei wird Gabi hellhörig: gleich nebenan ist die „Anne of Green Gables Heritage“. Hier steht das Farmhaus, das Lucy Maud Montgomery zu ihrem Roman „Anne of Green Gables“ inspirierte.

Die Schriftstellerin, selbst auf Prince Edward Island geboren (1874–1942), veröffentlichte die Geschichte 1908. Sie erzählt vom Waisenmädchen Anne Shirley, das versehentlich zu dem älteren Geschwisterpaar Marilla und Matthew Cuthbert auf die Farm „Green Gables“ geschickt wird. Eigentlich wollten die beiden einen Jungen zur Hilfe bei der Arbeit – und bekommen stattdessen ein rothaariges, phantasievolles Mädchen, das sofort alles durcheinander wirbelt. Mit Humor, Herzenswärme und einem guten Schuss Selbstbewusstsein erobert Anne nicht nur Green Gables, sondern auch die Herzen der Leserinnen und Leser in aller Welt. Das Buch wurde zum internationalen Klassiker und machte Prince Edward Island weltbekannt. Gabi hat den ersten Band schon vor unserer Reise als Hörbuch begonnen und ist fast durch. Frauenliteratur, sagt sie.

Heute können wir das Farmhaus betreten und die Räume so sehen, wie Montgomery sie beschrieben hat: die Küche, Annes kleines Schlafzimmer, den Dachboden. Auf Spazierwegen gelangen wir in die „Haunted Wood“ und den „Lover’s Lane“ – genau jene Pfade, auf denen Annes Geschichten lebendig werden. Wir sind durch Haus und Garten gegangen, haben uns an die vielen Details erfreut und konnten in die Stimmung der Romane eintauchen. Auch wenn man die Bücher nicht kennt, versteht man sofort, warum dieser Ort so viele Menschen berührt: Er verbindet eine ganz einfache ländliche Idylle mit einem Stück Weltliteratur. Oder anders ausgedrückt: hier ist die Wallfahrtsstätte für alle Fans - passt, es ist ja auch Sonntag.

Der Garten zum Haus und Lover’s Lane bieten für mich auch einige bunte Motive; die Planzen gefallen mir. In der Ausstellung gibt es auch eine Wand mit den ganzen Übersetzungen. Das Haus mit den grünen Giebeln gehörte der Cousine der Schriftstellerin und inspirierte sie zu ihren Romanen. Sie selbst wohnte 20 Minuten entfernt - das Haus sehen wir uns nicht an. Ich lese aber einiges über ihr Leben - sie hat es nicht leicht gehabt; auch nicht als erfolgreiche Frau in dieser Zeit.

An Cavendish Beach strolchen wir durch die Dünen und vergnügen uns am erfrischenden Meer. Einziger Haken: auch hier sind diese Moskitos und die jagen und beißen mich unerbittlich. Ich scheine denen zu schmecken - und jucke mich kaputt. Selbst in der Kneipe heute Abend haben sic mich gejagt.

Nächstes Ziel ist North Rustico Harbour mit etwas abgeranztem Lighthouse sowie einigen gelben, aber auch renovierungsbedürftigen Gebäuden. Meine Uhr rappelt, weil sich die Gartenkamera am Weinberg eingeschaltet hat. Prima- die liebe Birgit schaut sicher dort nach dem Rechten. Ein Blick aufs iPhone: da ist sie ja. Und dank moderner Technik können wir sofort über die Kamera miteinander quatschen. Spooky!

Die „On the Dock Eatery“ mit bestem Blick auf das Meer zieht uns magisch an. Ein Snack käme jetzt gelegen und der besteht aus Calamaris und frischer Seafood-Chowder, einer Suppe auf Hummerfondbasis, Kartoffeln, Sahne und Milch mit ganz viel Meeresfrüchten und Fisch drinnen. Wir teilen uns beides und sind begeistert.

Letztes Ziel: das Covehead Lighthouse, das sehr sehenswert daherkommt und unten am menschenleeren Strand auch noch einen Rettungsring bereithält. Solche Fotos sammelt Gabi.

Um 16:00 Uhr sind wir zurück im Hotel - das Wetter war besser als erwartet und es ist immer noch sehr warm. Mittagspause, Bilder versorgen, eine kleine Runde schlafen, als klar ist, dass Deutschland gegen Nordirland heute eine Chance zu haben scheint.

Später gehen wir nochmal in die Stadt, suchen und finden „Hunter’s Ale House“, eine urige Kneipe, in der wir uns an die Theke setzen. Im Fernstehen läuft American Football (San Francisco 49ers gegen die Seattle Seahawks); wir trinken Bier und Cider und kämpfen uns durch Nachos, Haddock (Schellfisch) mit Reis & co.

Als wir nach Hause gehen, regnet es etwas stärker - aber Gabi hat die beiden Mini-Knirpse eingepackt. Ohne ihre akribische Orga in alle den kleinen Dingen könnten wir eine solche Reise nicht so durchführen, wie wir es beide so lieben und genießen. Danke dafür!

Morgen geht es für einen Tag zurück nach Nova Scotia - da steht eine längere Autofahrt an, aber das ist eine neue Geschichte. Gute Nacht.

Tagesetappe: 114 Kilometer
Übernachtung: The Harbour House, 9 Grafton St, Charlottetown, PE C1A 1K3

Colourful PEI

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Gabi am Visitor Center, Victoria, PEI

Eines vorweg: „PEI“ ist die Abkürzung von Prince Edward Island - und das wiederum ist unsere Spielwiese für heute und morgen. Farbenfroh präsentierte sich diese Insel uns heute bei bestem Wetter - wir haben abends immer noch 28 Grad Wärme; unglaublich. Aber: morgen soll es wohl auch (warmen) Regen geben. Mal sehen.

Das Frühstück in Bouctouche ist ok, erwartungsgemäß. Rührei, Bacon, Toast, Cornflakes, Obst und Youghurt begleiten Kaffee und O-Saft. Guter Standard.

Unsere Sachen sind schnell im Auto - los geht es. Nur 30 Minuten trennen uns von Shediac, der „Lobster Capital of the world“ mit einer gigantischen Lobster-Statue („Giant Lobster“) an der Westeinfahrt des Städtchens in der Nähe des bunten Visitor Centers. Da knüpfen wir doch gleich mit ein paar Bildern an die Lobster-Party von gestern an. Lebensgroße Hummer zum Verzehr gäbe es direkt hinter der Brücke im Shediac Lobster Shop. Den schauen wir uns an, kaufen aber nichts. Am bunten Visitor Center lernt Tiny Little Bear von einem alten Fischer ein wenig Seemannsgarn.

Weiter geht die gemütliche Fahrt zur und über die Confidential Bridge, eine 13 km lange Brücke, die das Festland von PEI trennt. Maut muss man erst auf der Rückfahrt zahlen - es sei denn, man verlässt wie wir die Insel per Fähre - dann kann man sich die Maut sparen. Das ist schon besonders, über eine so lange Brücke zu fahren. Ähnliches kennen wir bislang nur aus Florida von den Keys. Aber auch das geht hier ganz entspannt, da wie immer wenig Verkehr ist. Und praktisch ist hier in Canada auch, dass sie das metrische System verwenden wie wir. Alle Angaben in km oder km/h - keine besondere Aufmerksamkeit erforderlich wir in den USA mit Meilen (und Fahrenheit etc.).

Hinter der Brücke erwarten wir ein Visitor Center und finden es prompt. Dort bekommen wir wertvolle Hinweise für eine Ergänzung des heutigen Programms. Ich äußere meinen Wunsch, ein paar farbenfrohe Bilder machen zu wollen und werde bestens mit Tipps bedient. Leider ist oft Gegenlicht, so dass der Himmel keine Struktur hat auf den Bildern.

Wir fahren einige abgelegene Punkte auf Empfehlung an; dabei geht es manchmal über staubige Off-Road-Strecken. Zunächst fahren wir Chelton Beach PP an, von wo aus die Confidential Bridge zum Teil zu sehen ist. Es folgt das Sea Cow Lighthouse, das an der Steilküste steht, die hier mit rotem Sand aufwartet. Und mit einem unglaublichen Wind, der uns mächtig um die Ohren pfeift. Die Gischt spritzt, feinste Sandkörnchen picken auf unserer Haut.

Am Wegesrand immer wieder: sehr schöne Häuser „in the middle of nowhere“. Nächster Stopp: Spinnakers Landing in Summerside. Bunte Läden um eine kleine Lagune an der Waterfront. Sehr hübsch!

Zurück Richtung Charlottetown fahren wir „Victoria By Te Sea“ an - das hatten wir gar nicht auf dem Schirm. Aber die kleine Häusersiedlung hat einiges zu bieten. Ein hübsches Lighthouse, ein türkisfarbenes Visitor Center, einige schmucke Galerien und Andenkenläden und eine Wharf mit der Lobster Barn. So einen kleinen Snack können wir uns zwischendurch gönnen. So erstehen wir eine Loster Roll, die besser ist als die letzte Tage, aber natürlich nicht mit unserem selbstgeknackten Hummer von gestern mithalten kann.

Die Fahrt durch landschaftlich schöne Strecken ist toll. Eine sanfte Hügellandschaft begleitet uns - und natürlich immer wieder der Blick aufs Wasser.

Am Rocky Point haben wir einen ersten Blick auf Charlottetown. Die beiden Türme der großen Basilika sind gut sichtbar. Wir schlendern am Strand entlang, es ist Ebbe. Eine große Truppe junger Leute sitzt im beachtlichen Stuhlkreis, die keinen Kids spielen im Ebbematsch - tolle Kindheit.

Dann sind wir an der Unterkunft in Downtown Charlottetown angekommen. „Boutique-Hotel“ nennt sich das Harbour House. Von außen kommt es viktorianisch daher, von innen gediegen englisch. Es liegt aber sehr zentral und so sind wir schnell im Ortskern und an der Waterfront. Dort bekommt Gabi ein Heidelbeer-Eis aus der „Cow-Ice-Manufaktur“. Davon schwärmen alle bei YouTube. Es ist vor allem eines: groß - aber schmackhaft, wenn auch nicht zu vergleichen mit italienischem Eis.

Auch hier an der Waterfront gibt es eine große 2025 - ein gefragtes Fotomotiv. Wir kehren in den Olde Irish Pub ein. Dort gibt es Austern zur Happy Hour. Da Austern aber nicht so ganz nach unserem Geschmack sind, entscheidet sich Gabi für Fish-Cakes (die sich als äußerst schmackhafte Fischfrikadellen entpuppen) mit Salat; ich nehme den Island-Burger mit Fries. Dazu Bier vom Fass (Red Irisch und Pilsener) und Cider für Gabi. Wir sitzen an der fischen Luft und können Leute gucken. Ich muss zwischendurch immer wieder meine Mückenstiche von gestern behandeln, die jucken wie Hölle.

Satt kehren wir in unsere Unterkunft zurück. Hier warten die täglichen ToDo’s: Kamera reinigen, Akku laden, Fotos sichten, taggen (die Z8 verbindet sich mit dem iPhone und zieht von dort die GPS-Daten - sehr nützlich!!) und z.T. bearbeiten, Tagebuch schreiben, Website gestalten, Backup der Daten machen etc. Das ist jetzt bald erledigt und dann ist Feierabend. Das war ein farbenfroher Tag, der uns bedien sehr gut gefallen hat. Schlaft gut - bis morgen!!

Tagesetappe: 265 Kilometer
Übernachtung: The Harbour House, 9 Grafton St, Charlottetown, PE C1A 1K3

© 2025 Gabi & Jürgen